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Bildung

9. Mai 2012

Neue Mittelschule: „Bilanz von infamen Täuschungen“!

Chicken_FPOePeter Fischer ist Professor an der Pädagogischen Hochschule in Feldkirch und keiner, der sich bedeckt hält. In der letzten Ausgabe der Zeitschrift „Kultur“ findet er zum Thema Neue Mittelschule klare Worte: „Die Neue Mittelschule – mit Frust und Pfusch zurück in die Zukunft: Eine Bilanz von infamen Täuschungen!“. Hier der ganze Artikel als Download: Fischer_Kultur_NMS (pdf, 4,304 KB).
Ich muss Peter Fischer - leider - vollinhaltlich zustimmen. Seine Kernaussagen hier in Kürze:
• „In jedem noch so kleinen Betrieb ist es selbstverständlich, dass konkrete Ziele formuliert und evaluiert werden. Nicht so aber im Schulversuch NMS. Entgegen allen wissenschaftlichen Usancen scheint es für das Unterrichtsministerium kein Problem zu sein, einen Schulversuch ohne umfassende Evaluation ins Regelschulsystem zu übernehmen.“
• „Für mich ergeben sich zusammenfassend aus diesen Fakten kaum Fortschritte, sondern ein Rückschritt in Richtung Hauptschule mit A- und B-Zug in den 70-iger Jahren.“
• „Aus der Forschung weiß man, dass das Schulsystem und die Pädagogik stark miteinander korrelieren. Wenn eine Lehrperson noch so engagiert ist und der Individualität der SchülerInnen pädagogisch gerecht wird, aber das Schulsystem ungerecht und selektiv ist, werden die Ergebnisse kaum besser.“
• „Schwachsinnige Leistungsbeurteilungsform in der NMS – neue Notenskala 1 – 7 und gönnt SchülerInnen mit grundlegender Bildung kein Sehr gut oder Gut!“ Ich möchte hinzufügen - jedenfalls nur Sehr gut oder Gut mit minderer Qualität. Absurd!
• „NMS widerspricht ihren eigenen Leitideen“
• Zum Thema Selektion ab der 4. Klasse Volksschule: „Das ist für mich blanker Zynismus und konterkariert alle Reformbemühungen.“
• „ÖVP - korrupte, wissenschaftsresistente und reaktionäre Verhindererpartei“
• „Wie eine Radikalreform funktioniert, zeigt nicht nur Finnland, sondern seit 10 Jahren auch Polen.“
• „Das polnische Schulwesen wurde 1999 umfassend reformiert. … Beim PISA-Test sind sie in 10 Jahren (2000 bis 2009) beim Lesen von Platz 24 auf Platz 12 gestiegen. Österreich fiel im selben Zeitraum von 10 auf 31 zurück!“
Was lernen wir aus alledem? In Bezug auf die Reformbemühungen im österreichischen Schulsystem fühlt man sich jedenfalls an die „two stupid chickens“ der Karikatur erinnert. Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
8. Mai 2012

„Auf dem Land kommt die Bildung zu kurz“

Branding_GOeDBis zu einer wirklich gerechten Schule ist es noch ein weiter Weg, denn das ist das Ergebnis jahrzehntelanger schwarzer Reformblockade und roter Untätigkeit: ländliche Regionen sind bildungsmäßig massiv benachteiligt. Über eine von mir dazu eingebrachte parlamentarische Anfrage gibt es heute breite Berichterstattung. So titelt die „Presse“ „Landkinder als unfreiwillige Bildungsverlierer“ und die „Kleine Zeitung“ weiß: „Auf dem Land kommt die Bildung zu kurz“. Auch die „Vorarlberger Nachrichten“ und andere Medien berichten.
Ich gehe von einem konkreten Fall in Vorarlberg aus:
• Der Schüler Arda D. hat in seinem Zeugnis der 4. Klasse Volksschule zweimal „Gut“ und ansonsten „Sehr gut“. Die im Schulwunsch der Eltern erstgereihte Schule teilt mit, dass das Kind voraussichtlich an keinem der beiden öffentlichen Gymnasien im Bezirk aufgenommen werden kann. Den Eltern wird schriftlich nahegelegt, ihre Schulwünsche zu überdenken.
• Im Bezirk Hermagor können gerade einmal 0,8% der SchülerInnen eine AHS-Unterstufe besuchen), im ersten Bezirk in Wien haben sich heuer 94,12% an einer AHS angemeldet. Eine „Elterninitiative Hermagor“ kämpft gegen diesen Missstand und hat inzwischen 1.300 UnterstützerInnen.
• Von der Ministerin möchte ich u.a. wissen, wie die von ihr und vor allem dem Koalitionspartner immer wieder proklamierte „freie Schulwahl“ garantiert werden kann, wenn ein Schüler mit nur zwei „Gut“ in seinem Heimatbezirk keinen Gymnasialplatz bekommt.
• Die Forderung: Statt des Etikettenschwindels der Neuen Mittelschule brauchen wir eine Gemeinsame Schule bis zum 14. Lebensjahr. Ansonsten werden Kinder aus dem ländlichen Raum weiterhin genauso benachteiligt wie Kinder aus bildungsfernen Schichten.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
3. Mai 2012

Lehrerdienstrecht: Schluss mit der Geheimdiplomatie!

Karikatur_LehrerWelches Lehrerbild beherrscht die Diskussion in Österreich?
Gestern hatte ich in einem „Journal Panorama“ - der sogenannten „Mittwochsrunde“ - die Möglichkeit, unter Leitung von Astrid Plank mit Lehrergewerkschafter Paul Kimberger und Heidi Schrodt von „Bildung grenzenlos“ über das geplante neue LehrerInnendienstrecht zu diskutieren. Hier zum Nachhören: Wie viel Schule ist den LehrerInnen zumutbar?
Was dabei herauskommen ist? Wenig: Die Gewerkschaft will wieder einmal nichts Konkretes sagen, aus dem BMUKK wollte niemand mitdiskutieren und die anscheinend doch vorhandenen Vorschläge werden als „Geheimsache“ unter Verschluss gehalten. Einige Infos zur aktuellen Situation ´gibt es hier: „Jahrzehntealte Missstände“. Die Verunsicherung unter den LehrerInnen ist groß.
Wann werden wir in Österreich endlich eine offene und transparente Diskussion zu diesem Thema führen können? Wann wird auch die Mehrheitsfraktion in der GÖD einmal auch bildungspolitische und nicht nur standespolitische Argumente vorbringen?
Meine Vorschläge habe ich gestern schon kurz dargelegt (Lehrerdienstrecht: Derzeit haben Populisten das Wort!), nun geht es darum, für eine breite Diskussion zu sorgen: Die bisherige Form der Geheimdiplomatie ist gescheitert, im stillen Kämmerlein kann man für 120.000 PädagogInnen - noch ohne die ElementarpädagogInnen - kein zukunftsweisendes modernes Dienstrecht aushandeln. Ein modernes Dienst- und Besoldungsrecht strukturiert nicht nur den Arbeitsmarkt und die Beschäftigungssituation von Lehrkräften – es bietet auch wichtige Anreize in Richtung Motivation, Leistung und Weiterbildungsbeteiligung.
Und bitte nicht vergessen, worum es in der Schule eigentlich geht: die Kinder. Daher gilt für die „Grüne Schule“: „Kein Kind zurücklassen!“
2. Mai 2012

Lehrerdienstrecht: Derzeit haben Populisten das Wort!

Lehrer„Lehrer sind faule Säcke“, meinte einst der deutsche Ex-Kanzler Gerhard Schröder und konnte sicher sein, damit zu punkten. „Lehrer hauen“ ist in der Politik und in den Medien ein beliebter Sport - siehe Karikatur. Mit populistischen Ansagen macht man sich populär. Auf der anderen Seite gibt es dann aber auch die Berichte über die schwierigen Arbeitsbedingungen (etwa im „Spiegel“ über den „Horrortrip Schule“).
Beim Stichwort Populismus sind wir schon in Österreich: LehrerInnen sollten künftig „fünf Wochen reinen Urlaub“ haben, wie „alle anderen auch“, meinte am Wochenende etwa Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und unterstellte damit indirekt, dass Lehrkräfte derzeit zu wenig arbeiten.
Um es vorwegzunehmen, mit den Blockierern ind Sachen Reform des Dienstrechts von der GÖD habe ich nichts am Hut: Natürlich kann und muss auch über die Ferienregelung nachgedacht werden, wenn aber immer nur ein Aspekt aus der komplexen Materie herausgegriffen wird, steht am Schluss keine zukunftsweisende Lösung, sondern es bleibt in Sachen Dienstrecht beim jetzigen unbefriedigenden Zustand.
Zur Versachlichung beitragen, sollte schon längst Unterrichtsministerin Claudia Schmied: Sie muss endlich die Eckpunkte des geplanten neuen Dienstrechts offenzulegen. Für mich ist beispielsweise klar, dass es für keine Lehrkraft zu finanziellen Verschlechterungen kommen darf, die Arbeitszeit von Lehrerinnen und Lehrern ausschließlich auf die Unterrichtszeit zu beschränken, ist im internationalen Vergleich zudem ein „Auslaufmodell“. Wir müssen auch wegkommen vom derzeitigen bürokratisch administrierten Zuteilungsmechanismen von Lehrkräften. Unbedingt notwendig ist daher, dass wir einen offeneren Arbeitsmarkt schaffen und schließlich auch für zielgerichtete Weiterbildung sorgen.
In eine ähnliche Richtung gehen übrigens auch die Vorschläge einer Studie, die im Auftrag des BMUKK vom ibw (Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft) durchgeführt wurde: „Lehrerdienst- und Besoldungsrecht. Internationaler Vergleich anhand ausgewählter Länder & Reformoptionen für Österreich“. Schwerpunktmäßig wurden dabei die PISA-Topperformern beobachtet und als Beispiel herangezogen.
Das Ergebnis? Ein modernes Dienst- und Besoldungsrecht müsste grob skizziert folgenden Grundsätzen folgen:
• Arbeitszeitmodell, das die Unterrichtsverpflichtung mit schulischer Anwesenheitszeit kombiniert
• Deutlich höheres Ausmaß an schulischer Vergabekompetenz für die Zulagen von Lehrkräften
• Offener Lehrerarbeitsmarkt und hohe schulische Autonomie bei der Lehrerauswahl
• Möglichkeit, bei unzureichender Lehrerleistung stärker einzugreifen (bis hin zur Entlassung)
Und bitte nicht vergessen, worum es in der Schule eigentlich geht: die Kinder. Daher gilt für die „Grüne Schule“: „Kein Kind zurücklassen!“
18. April 2012

Internationalen Entwicklung: „Die Studierenden fühlen sich verarscht!“

Uni-brenntEs sind drastische, aber zutreffende Worte, mit denen sich die Jungen Grünen gegen die für Herbst geplante Abschaffung einer international wichtigen und vorzeigbaren Studienmöglichkeit an der Universität Wien stellen.
Dort soll es nämlich leider den sehr erfolgreichen Bachelor-Studiengang „Internationale Entwicklung“ nicht mehr geben. Das ist ein weiteres Beispiel dafür, dass in Österreich kritische Studiengänge offenkundig nicht geschätzt werden, weil sie bei internationalen Rankings wenig bringen. „Internationale Entwicklung“ ist im deutschsprachigen Raum einzigartig. Studierende und Lehrende haben in der Vergangenheit bereits mehrfach protestiert.
Ich glaube, wir alle sollten das unterstützen: Diese Woche findet eine von Studierenden organisierte Protestwoche statt, weil über 700 StudienanfängerInnen im letzten Wintersemester den Verantwortlichen anscheinend nicht genug Signal gegeben haben, wie wichtig dieser Studienzweig ist.
Übrigens: Die Universität bietet den Studierenden keinen regulären Master an.
Und auch wenn es für ein Problem der Uni vielleicht an dieser Stelle nicht passend erscheint auch hier mein Motto für die „Grüne Schule“: „Kein Kind (und in diesem Fall keine Studierenden) zurücklassen!“
17. April 2012

Schule: Der Bund zahlt, Länder schaffen an!

SparschweinDas war gestern ein harter und intensiver Tag im Parlament. Im Unterrichtsausschuss und im Ausschuss zum Bildungsvolksbegehren wurde über zentrale Probleme diskutiert.
Um nur auf eines etwas einzugehen: der Kompetenz-Wirrwarr bei der Schulverwaltung, die daraus entstehenden Ineffizienzen und nicht zuletzt die hohen Kosten. RH-Präsident Moser stand als Auskunftsperson zur Verfügung. Das Resümee: Der Bund zahlt, die Länder schaffen an!
So sind die Kosten für die LandeslehrerInnen im Pflichtschulbereich in vier Jahren um 300 Millionen Euro (10%) gestiegen, obwohl es 500 Planstellen und 40.000 SchülerInnen weniger gibt. Die Ursache (neben den Lohnerhöhungen): die vielen Doppelgleisigkeiten in der Verwaltung. LandeslehrerInnen werden über den Finanzausgleich vom Bund finanziert, die Kompetenz für ihre Anstellung liegt aber bei den Ländern. Das führt dazu, dass die Länder mehr Lehrer anstellen als der Stellenplan vorsieht und für die zum Teil die Länder, zum Teil aber der Bund aufkommen muss. Wenn alle diese LehrerInnen auch wirklich in ihrem Job arbeiten würden, wäre das ja schon. Ich kann aber leider viele Beispiele anführen, dass dem nicht so ist: viele sind in der Verwaltung tätig, arbeiten in anderen Organisationen, zum Teil sogar als Pressesprecher für politische Funktionen!
Die Zahl der über Plan liegenden Lehrkräfte hat sich daher in den vier geprüften Jahren verdoppelt! Das bedeutet Mehrkosten für den Bund allein im Schuljahr 2009/10 von 33 Millionen Euro. Moser ist daher voll auf Linie unserer Grünen Forderung: alle zentralen Schulkompetenzen zum Bund!
Das Geld, das eingesetzt wird, sollte schlussendlich nämlich nicht in der Verwaltung versickern, sondern im Klassenzimmer ankommen. Kleines Bonmot aus dem Ausschuss. Im Zuge der heftigen Debatte ließ sich sogar ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon zur Feststellung hinreißen, er wende sich entschieden gegen den „völlig überzogenen Föderalismus“. Ob er das in der Steiermark oder auf einem ÖVP-Parteitag auch so sagt?
Wie auch immer. Es gilt in allen Bildungsbelangen mein Motto für die „Grüne Schule“: „Kein Kind zurücklassen!“
13. April 2012

„Besonderer Ausschuss zum Bildungsvolksbegehren“ vor dem Scheitern?

100x84_vbbi_bannerEs gibt derzeit zwei politisch besonders wichtige Ausschüsse:
• der „Vergangenheitsausschuss“ zur Aufarbeitung der Korruptionsfälle in ÖVP, FPÖ, BZÖ und SPÖ und
• der „Besondere Ausschuss zum Bildungsvolksbegehren“ als Zukunftsausschuss zur Reform des Bildungssystems
Für beide gilt: Es gibt erfolgreiche Arbeit, in beiden Ausschüssen aber macht eine hilflose SPÖ der schwarzen Blockadepolitik leider die Mauer.
Im Untersuchungsausschuss heißt es seitens der SPÖ, wir würden ja gerne die gewünschten Zeugen laden, dürfen aber wegen der ÖVP nicht. Im besonderen Ausschuss heißt es, wir würden ja gerne, aber es gibt halt Terminprobleme. So hat bislang noch keine der versprochenen FraktionsführerInnensitzungen stattgefunden, wo man nach jedem Ausschusstag die außer Streit stehenden Konsensmaterien festhalten wollte. Angeblich haben ÖVP und FPÖ keine Zeit. Obmann Elmar Mayer tut nichts, bislang gab es nicht einmal einen Versuch, einen Termin zu finden. Ihm fehlt als Ausschussvorsitzendem die notwendige Durchsetzungskraft.
Konfliktvermeidung ist offensichtlich das oberste Koalitionsprinzip, die Sachpolitik bleibt auf der Strecke. Mayer wollte ja sogar das Thema „Gemeinsame Schule“ von der Themenliste streichen!
Dabei waren die Ergebnisse bislang sehr positiv. Beim Schwerpunkt Elementarpädagogik bspw. war das erfreuliche Ergebnis: Aufgrund der einhelligen ExpertInnen-Aussagen kamen alle (!) fünf Parteien zum Schluss, dass die Elementarpädagogik Bundeskompetenz werden muss.
Falls das heute jemand bezweifeln möchte, hier die offizielle Parlamentskorrspondenz: „Ein breiter Konsens zeichnete sich auch hinsichtlich der Notwendigkeit ab, die Kompetenzzersplitterung, welche in Österreich besteht, zur Umsetzung der festgestellten Aufgaben zu beenden. Der Bund werde daher eine klare Zuständigkeit in den Bereichen Ausbildung, Qualitätssicherung sowie Dienst- und Besoldungsrecht brauchen.“
Im Familienausschuss aber hat inzwischen ein reichlich genervter Minister Mitterlehner brüskiert einen Grünen Entschließungsantrag (Bund mit Grundsatzkompetenz für Kindergärten, bundeseinheitlicher Bildungsplan, pädagogische Mindeststandards, einheitliche Kriterien für den Betreuungsschlüssel ...) auf den St. Nimmerleinstag verschoben und somit de facto schlicht abgelehnt. Offensichtlich haben sich in der ÖVP wieder die Stillstandsbewahrer durchgesetzt.
Diese Regierung ist eine „Selbstlähmungseinrichtung“. Die SPÖ tut so, als ob sie eh wolle und verweist auf die Blockade der ÖVP, die wiederum ist gefangen in ihrer Struktur (Länder!). Konstruktive Arbeit ist kaum mehr möglich.
Ein Grund: Die Fraktionsführer von ÖVP und FPÖ sind schlicht überfordert, weil sie auch Fraktionsführer im Untersuchungsausschuss sind. Ich habe schon bei der Konstituierung des Ausschusses darauf hingewiesen. Das Ergebnis war einen gemeinsamen Auftritt von Rosenkranz und Amon und billige Polemik, wie die APA am 2.2.2012 berichtet hat: „´Es mag an den Kapazitätsgrenzen des Herrn Walser liegen, dass er sich nicht vorstellen kann, mehrere Ausschüsse parallel zu bearbeiten`, so Amon. Rosenkranz, laut FPÖ-Aussendung selbst Mitglied in 16 Ausschüssen und in keinem ein ´Hinterbänkler`, ´gesteht` das Walser ´mit seinen nur sechs Ausschuss-Mitgliedschaften zu`.“
Ich stelle fest: Die Herren Rosenkranz und Amon sind keine „Hinterbänkler“, sie sind schlicht gar nicht da! Sie haben mit der Aufarbeitung der Korruption in ihren Parteien (und eigenen Problemen mit der Staatsanwaltschaft) so viel zu tun, dass sie für das Thema Bildung kaum Zeit haben.
Ist das Interesse der Regierungsparteien an der Zukunft unserer Kinder so gering?
Auch gegen den Willen der SPÖ und natürlich von ÖVP und FPÖ werden wir am Montag im Volksbegehrensausschuss über die Gemeinsame Schule für alle 10- bis 14-Jährigen beraten, obwohl die SPÖ auf Geheiß der ÖVP demonstrativ schon vor Ostern die Neue Mittelschule beschlossen und die ÖVP damit die Debatte für beendet erklärt hat.
Leidtragende dieser Situation sind die Kinder und Jugendlichen in Wir werden das nicht akzeptieren.
Grüne Forderungen am Montag:
• Der bisherige Konsens muss verbindlich festgeschrieben werden
• Vorbereitung gemeinsamer Anträge im elementarpädagogischen Bereich
Mein Motto für die „Grüne Schule“ lautet: „Kein Kind zurücklassen!“
1. April 2012

Breite Unzufriedenheit mit dem Schulsystem!

Simpson_KarikaturDie Zahl der Unzufriedenen mit unserem Bildungssystem steigt – in allen politischen Lagern. Die Beschlussfassung zur Neuen Mittelschule hat zu vielfältigen Reaktionen geführt.
Einen interessanten Brief habe ich vom ehemaligen Direktor des Gymnasiums Dornbirn-Schoren erhalten. Hier im Wortlaut:
„Lieber Herr Bildungssprecher Harald Walser!
Sowohl dein Artikel wie der von Herrn Gruber im STANDARD vom 29. März geben mir positive Anstöße. Zweieinhalb davon möchte ich dir mitteilen:
1. Unsere Bildungsreform muss sich nicht fürchten! Die von Gruber erwähnte neue OECD-Studie soll als Fundgrube durchwühlt und „ausgenommen“ werden. Aber geradezu präzise Handlungsanleitungen für die Neuausrichtung des Unterrichts lassen sich aus den Fragestellungen bzw. Ergebnissen der PISA-Erhebungen zum Unterricht (ausgefüllt u. a. von den Direktor/innen) gewinnen.
2. Dass die Prospekte im Railjet „umfallen“ werden, dass das Ergebnis im Nationalrat die AHS nicht abschaffen würde, konnte jedermann voraussehen. Nur die Ministerin nicht. Und auch nicht ihre Ratgeber/innen im Ministerium. Der Ziel der österreichischen Schule (nachzulesen im Schulunterrichtsgesetz) ist immer noch die Vermittlung des Wahren (unter anderem) – und das ist gut so! Wenn allerdings die oberste Hüterin und ihre Mitarbeiter/innen das mit Füßen treten und immer so tun, als ob … Verfassungsklage? Dienstaufsichtsbeschwerde?
3. Dieser Anstoß wird ein halber bleiben. Herr Gruber hat an einer Stelle auch die Ministerialbeamten erwähnt. Diese Konstruktion führt sich ein weiteres Mal ad absurdum: Sei es aus Unfähigkeit oder aus „systemischen“ Gründen. Die Denkarbeit gehört dem Ministerium weggenommen: Ein Board von Bildungsexperten (die auch Kenntnis von den Bildungssystemen im Ausland) haben, unbedingt auch Vertreter/innen des pädagogischen Personals. In den letzten Jahren hat das Ministerium eindeutig bewiesen, dass ihre „Steuer-Modelle“ leider nur „Titanic-Qualität“ aufweisen.
Norbert Häfele, Hohenems“
Und mein Motto für die „Grüne Schule“ zum passenden Schluss: „Kein Kind zurücklassen!“
28. März 2012

Neue Mittelschule: Im Railjet in die falsche Richtung!

RailjetDonnerstag ist Lostag für die Schule: SPÖVP beschließen um sündteures Geld eine fatale Fehlentwicklung: die Neue Mittelschule (NMS). Ich werde dazu im Parlament ausführlich Stellung beziehen und auf diesem Blog anschließend auch darüber berichten.
Was bei dieser Regierung funktioniert, ist ausschließlich die Propaganda. Und da nimmt man es mit der Wahrheit nicht so genau und tut so, als ob all die Versprechungen beim Probelauf der NMS nun auch Wirklichkeit würden. In einem „Standard“-Kommentar gehe ich auf diese Propagandalügen genauer ein: „Neue Mittelschule: Im Railjet in die falsche Richtung“. Die wichtigsten der gebrochenen Versprechungen, die uns als Realität verkauft werden:
• Die NMS sei die „gemeinsame Schule für alle Zehn- bis 14-Jährigen“.
• Bei SchülerInnen der NMS werde daher künftig die „Entscheidung über Schullaufbahn erst mit 14 statt mit zehn Jahren“ fallen.
• „Nachmittagsbetreuung“ sei garantiert.
Man glaubt es eigentlich nicht, leider aber ist es wahr. Nicht nur, dass wir mit der NMS „im Railjet in die falsche Richtung“ fahren, Eltern werden nach wie vor mit ihrem eigenen Steuergeld über die wahre Situation getäuscht.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
26. März 2012

Von den Besten lernen: Integrierte Gesamtschule Göttingen!

Vogelsaenger_Walser_26-3-2012Am Donnerstag beschließt der Nationalrat gegen die Stimmen der Grünen das Gesetz zur Einführung der „Neuen Mittelschule“. Das bestehende Schulsystem wird dadurch zementiert, viele engagierte LehrerInnen sind frustriert. Doch es gibt Hoffnung, denn die kindgerechte Schule entwickelt sich an vielen Standorten - trotz der fatalen Schulstruktur. Und auch der Blick ins Ausland lohnt sich.
In Deutschland wird jedes Jahr der mit 100.000,- € dotierte „Deutsche Schulpreis“ vergeben. Mit dem Direktor der „besten Schule Deutschlands“ im Jahr 2011, der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule/IGS in Göttingen habe ich heute in Wien eine sehr gut besuchte Pressekonferenz durchgeführt.
Wolfgang Vogelsaenger hat darüber berichtet, was das Erfolgsgeheimnis seiner Gesamtschule ist. In ihr lernen Kinder aus allen gesellschaftlichen Gruppen, es gibt keine Noten bis zur 8. Schulstufe und keine Leistungsgruppen – und trotzdem bzw. gerade deshalb erbringen die Kinder und Jugendlichen beste Leistungen. Der Grund: ein durchdachtes pädagogisches Konzept, integrative und teamorientierte Lehrkonzepte, lernen in heterogenen Gruppen sowie Prävention durch Inspiration, Ermutigung und Kooperation.
Ein wichtiger Grundsatz lautet: Kein Kind ist allein, es ist immer Mitglied eines Teams.
Auf Initiative der Grünen Bildungswerkstatt und der Initiative Bildungs grenzenlos präsentieren Vogelsaenger und seine Frau das Modell bis Donnerstag in mehreren Veranstaltungen:
26.3: WIEN: Pädagogische Hochschule Wien, Grenzackerstraße 18, 1100 Wien, Beginn: 18 Uhr
27.3. GRAZ: Pädagogische Hochschule Steiermark, Hasnerplatz 12, 8010 Graz, Beginn: 19 Uhr
28.3.: LINZ: Wissensturm/VHS Linz (15.OG), Kärtnerstraße 26. 4020 Linz, Beginn: 19 Uhr
29.3.: INNSBRUCK: Begegnungsbogen, Ing. Etzelstraße, Bogen 37, 6020 Innsbruck, Beginn: 19 Uhr
Eintritt frei!
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“

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