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Bildung

25. Februar 2012

Diskussion in Hohenems: Migration und Bildung

Simpson_KarikaturDie Liste „GEMEINSAM - Grüne und Unabhängige“ in der Arbeiterkammer und die Grünen Bildungswerkstatt Vorarlberg veranstalten eine hoffentlich spannende Diskussion zu Thema „Migration und Bildung“, bei der ich ein Einführungsreferat halten werde:

Freitag, 2. März 2012
19:00 Uhr, Eintritt frei
Pfarrheim St. Karl, Hohenems, Marktstraße 1a


Anschließend an mein Referat gibt es einen Praxisbericht von Ümran Aslandağ, einer Mittelschullehrerin in Lustenau, und natürliche eine Diskussion. Die Moderation übernimmt Mag. Florian Dünser von den „Vorarlberger Nachrichten“.
Wir leben im Wissens- und Informationszeitalter. Die wertvollste Ressource ist in den Köpfen der Menschen zu finden. Wissen ist ein nachwachsender „Rohstoff“, der sich selbst vermehrt, allerdings nicht ohne unser Zutun.
Je unterschiedlicher die Quellen, desto vielfältiger das Ergebnis. Aus diesem Grund müssen wir MigrantInnen als „Zukunftsressource“ verstehen und ihre Kompetenzen nutzen. Unser Schulsystem hat darauf noch nicht ausreichend reagiert.
Für die „Grüne Schule“ jedenfalls gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
20. Februar 2012

Sebastian Kurz wird wieder einmal zum „Kurzschluss-Kurz“!

DenkerSebastian Kurz reitet wieder: Im Morgenjournal hat er heute zum wiederholten Male beklagt, dass 75.000 Jugendliche in Österreich keine Schule besuchen, nicht in Fortbildung sind und keiner Arbeit nachgehen („Jugendliche ohne Bildung, ohne Job“). Sie stammen aus „bildungsfernen Familien“, besonders betroffen sind Kinder mit migrantischem Hintergrund.
Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache sind in unserem Schulsystem massiv benachteiligt. Was wir brauchen und was die Experten der Universität Linz zu Recht fordern, sind der verstärkte Ausbau von Ganztagsschulen und sprachliche Frühförderung, um – so wie in anderen Ländern - die Defizite halbwegs auszugleichen.
Entsprechende Forderungen für Unterstützungsmaßnahmen wären die Aufgabe eines Integrationsstaatssekretärs. Wären. Was er wirklich macht, ist Hetze auf niedrigstem Niveau. Er fordert, dass die Strafen für „zumeist ausländische Eltern drastisch erhöht“ werden, wenn deren Kinder die Schule nicht regelmäßig besuchen. Woher weiß Kurz, dass es sich um „zumeist ausländische Eltern“ handelt? Es liegen nämlich keine Zahlen vor und auch die Studienautoren liefern keine. Sebastian Kurz wird wieder einmal zum „Kurzschluss-Kurz“!
Natürlich müssen Schulpflichtverletzungen geahndet werden. Dabei handelt es sich aber um ein anderes Thema. Hier handelt es sich nicht um ein Migrationsproblem, sondern um ein soziales: Kinder aus sozial schwachen und meist eben auch bildungsfernen Schichten sind in unserem Schulsystem massiv benachteiligt, weil sie zuhause nicht entsprechend gefördert werden (können). Der Vorstoß von Kurz ist ein Ablenkungsmanöver von der sozialen Schieflage unseres Bildungssystems!
15. Februar 2012

Sparpaket: Erhöhungen für Unterricht stammen aus dem Reich der Märchen!

SparpaketIm „Konsolidierungspaket“ genannten Sparpaket der Bundesregierung werden zusätzlichen Mittel für den Bildungsbereich in den nächsten vier Jahren in Höhe von insgesamt 1,6 Milliarden Euro versprochenen.Schön wär´s! Insbesondere für die Neuen Mittelschulen und die Tagesbetreuung wird neues Geld versprochen: In Wahrheit werden nur längst beschlossene Projekte wiedergekäut. Die „Erhöhung“ erweist sich als Lug und Trug.
Diese Mittel sind seit langem bekannt und bereits mehrfach angekündigt worden: 320 Millionen jährlich kostet der längst beschlossene Ausbau der Neuen Mittelschule und 80 Millionen die Ausweitung der Nachmittagsbetreuung. Diese Zahlen mit vier zu multiplizieren und dann davon zu sprechen, dass jetzt das Unterrichtsbudget um 1,6 Milliarden Euro erhöht werde, ist der jämmerliche Versuch, alten Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen.
Fakt ist: Die Schulen sind derzeit sogar von Kürzungen bedroht. Auch beim Prestigeprojekt Neue Mittelschule werden Fächer wie Technisches und Textiles Werken sowie Ernährung und Haushalt massiv eingeschränkt. In diesem Bereich droht sogar ein Kahlschlag.
Was wir brauchen, sind endlich echte Strukturreformen, die ja auch RH-Präsident Moser vermisst. Derzeit versickert immens viel Geld im Labyrinth einer unüberschaubaren Bürokratie. Statt ein Neben- und Gegeneinander brauchen wir eine schlanke und einheitliche Verwaltungsstruktur sowie die Zusammenlegung von Bezirks- und Landesschulräten. Dazu liegt ein Konzept vom Institut für Höhere Studien, Rechnungshof, Wirtschaftsforschungsinstitut und Zentrum für Verwaltungsforschung auf dem Tisch. Seit 2008 wird darüber bis heute erfolglos verhandelt. Es darf nicht sein, dass die Länder weiterhin ohne jede Kontrolle das Geld des Bundes ausgeben. Auch beim LehrerInnendienstrecht und der Besoldungsreform hat Schmied mit Lehrergewerkschafter Neugebauer und den Landeshauptleuten BetoniererInnen als VerhandlungspartnerInnen: Es ist an der Zeit, dass den Worten endlich Taten folgen und die Schulverwaltung nachhaltig reformiert wird. Wir Grüne stehen als Reformpartner jedenfalls bereit!
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
6. Februar 2012

Privatschulen: Jedes Kind muss gleich viel wert sein!

KindergartenIn Österreich gibt es privilegierte Privatschulen (die konfessionellen) und benachteiligte (Schulen in freier Trägerschaft). Unter diesen benachteiliugten Schulen aber gibt es wiederum eine Ausnahme: Die „Vienna International School“ erhält gleich viel Förderung wie alle anderen Schulen in freier Trägerschaft zusammen! Ich werde das in den kommenden Wochen verstärkt thematisieren, heute konnte ich in der Presse auf die Thematik hinweisen: „Wiener Eliteschule erhält fünf Millionen Euro pro Jahr
Wir müssen aber auch über die Ungleichbehandlung von konfessionellen und nicht-konfessionellen Privatschulen reden, denn letztere ringen in Österreich mit vielerlei Problemen. Die Gründung einer solchen Schule mit meist reformpädagogischem Ansatz erfordert viel Mut, Geduld, Durchsetzungskraft und Geld. BetreiberInnen, Eltern und LehrerInnen, die an solchen Schulen arbeiten, zeichnen sich durch hohes Engagement und besondere Aufmerksamkeit für Kinder und Jugendliche aus. Um die innovative Kraft, die von vielen nicht-konfessionellen privaten Schulen ausgeht, zu erhalten, muss der fortlaufende Betrieb der Schulen gesichert werden. Ich habe dazu seit langem einen Antrag im Unterrichtsausschuss liegen.
Mein Motto passt heute natürlich besonders gut: „Kein Kind zurücklassen!“
31. Januar 2012

„Freie Waldorfschule Graz“ - Salz in der pädagogischen Suppe!

Waldorfschule_St-Peter_Graz_2In Graz habe ich gestern auf Einladung von LehrerInnen und Eltern gemeinsam mit unserer steirischen Bildungssprecherin Ingrid Lechner-Sonnek und der Grazer Vizebürgermeisterin Lisa Rücker die „Freie Waldorfschule“ besucht. Dort werden etwa 320 Kinder unterrichtet.
Für einen Bildungspolitiker ist es extrem motivierend, wenn er sieht, mit welchem Engagement PädagogInnen, Eltern und SchülerInnen bei der Sache sind und was man in Privatinitiative alles erreichen kann. In über 30 Jahren ist dort ein toller Campus entstanden mit allem, was das pädagogische Herz begehrt. Die „Freie Waldorfschule Graz“ ist
• ein Kindergarten mit Hort und eine Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht
• eine Schule mit eigenem staatlich anerkannten Lehrplan nach der Pädagogik Rudolf Steiners
• eine 12-klassige Gesamtschule, mit besonderen Akzenten im künstlerischen und handwerklich-praktischen Bereich
• politisch und konfessionell unabhängig
• finanziell und organisatorisch selbst verwaltet durch Eltern und Lehrerkollegium
• pädagogisch selbst verwaltet durch das autonome Kollegium der Lehrerinnen und Lehrer
Die Schlechterstellung solcher zukunftsorientierten Schulinitiativen gegenüber konfessionellen Privatschulen müssen wir politisch angehen. Das Ärgste - nämlich eine Schlechterstellung - konnten wir ja verhindern („Frontalangriff auf nichtkonfessionelle Privatschulen!“), von gleichen Bedingungen bei garantierter Autonomie für alle Privatschulen sind wir aber noch weit entfernt („Unterrichtsausschuss - man erlebt so allerhand!“). Wir bleiben aber dran an diesem Thema!
Eines ist klar: Solche Schulen sind wirklich das, was Privatschulen sein sollen: Ideenspender oder schlicht das Salz in der pädagogischen Suppe!
Das war gestern übrigens überhaupt ein intensiver und sehr spannender Tag. Am Abend habe ich auf Einladung der Grünen Bildungswerkstatt im Cafe Stockwerk am Jakominiplatz an einer sehr gut besuchten Podiumsdiskussion zum Thema „Neue Mittelschule“ teilgenommen. Ich hoffe, meine Botschaft ist angekommen: Die Neue Mittelschule ist ein Etikettenschwindel!
Für uns gilt im Bildungsbereich: „Kein Kind zurücklassen!“
23. Januar 2012

AHS-UnterstufenlehrerIn abschaffen!

GOeD_Kongress_Neugebauer_FaymannNicht wenige Interessierte am österreichischen Bildungssystem sind überzeugt, dass die beiden Herren links nicht - wie sie mit ihren Fähnchen kundtun wollen - „die Zukunft“ sind. Meine Grüne Sicht auf die drängendsten bildungspolitischen Reformen konnte ich heute in einem „Presse“-Interview darlegen: „Walser will AHS-Unterstufenlehrer abschaffen“.
Meine zentralen Botschaften: Wir brauchen einen neuen Lehrertypus für die Mittelstufe, derzeit gibt es nur eine vorgegaukelte Bewegung in der Bildungspolitik und die jetzige Führung der AHS-LehrerInnengewerkschaft vertritt nicht die Interessen aller LehrerInnen an unseren Gymnasien, sondern nur sehr eingeschränkte.
Übrigens: Heute wurde eine Studie präsentiert, wonach sich 75 Prozent der ÖsterreicherInnen die Gesamtschule für eine grundsätzlich gute Idee halten - ein klarer Handlungsauftrag an die Politik.
Und bitte nicht vergessen, warum wir Bildungspolitik betreiben: „Kein Kind zurücklassen!“
13. Januar 2012

Regierung betreibt schwarze Pädagogik!

SarazzinWandeln Sebastian Kurz und Claudia Schmied auf den Spuren von Thilo Sarrazin? Der schwarze Staatssekretär jedenfalls hat gestern erneut – wie schon vor einem halben Jahr – eine unselige Debatte losgetreten. Er möchte die Strafen bei „Schulpflichtverletzungen“ (also dem unentschuldigten Fernbleiben vom Unterricht) von Kinder „zumeist ausländischer Eltern drastisch erhöhen“: statt wie jetzt maximal 220 € sollen es künftig bis zu 1.500 € sein. Unterrichtsministerin Claudia Schmied hechelt den Schwarzen auch in dieser Frage hinterher und kann sich eine Verschärfung vorstellen.
Damit stellt Kurz Eltern mit migrantischem Hintergrund unter Generalverdacht und betreibt unwürdige Hetze. Woher weiß der Vertreter der „schwarzen Pädagogik“ eigentlich, dass vor allem Eltern mit migrantischem Hintergrund ihre Kinder am Schulbesuch hindern? Eine Statistik dazu gibt es nämlich nicht. Es liegen nur aus einzelnen Bundesländern Zahlen über das Ausmaß von Schulpflichtverletzungen vor, über die Eltern dieser Kinder wissen wir gar nichts. Die hetzerischen Behauptungen des Staatssekretärs können somit durch keine Fakten belegt werden.
Schulpflichtverletzungen müssen geahndet werden. Das gilt aber für alle Kinder und Jugendliche und darf nicht in populistischer Manier mit dem Migrationsproblem vermischt werden. Wenn Kurz die Chancen für Kinder mit migrantischem Hintergrund verbessern möchte, muss er gegen den Bildungsbeton in seiner eigenen Partei ankämpfen und den Weg für grundlegende Reformen frei machen. Kurzfristig könnte diesen Kindern geholfen werden, wenn es besser ausgebildete Lehrkräfte sowie einen stärker individualisierten Unterricht geben würde.
Und die immer stärker auf Konsens mit dem schwarzen Koalitionspartner fixierte Claudia Schmied wäre gut beraten, nicht auf jeden Unsinn sofort positiv zu reagieren.
Mein Motto jedenfalls lautet: „Kein Kind zurücklassen!“ Und ich meine „kein Kind“!
9. Januar 2012

Bestmögliche Ausbildung für alle PädagogInnen!

Karikatur_LehrerÄhnlich unübersichtlich wie das Schulsystem ist in Österreich die Ausbildung der PädagogInnen. KindergartenpädagogInnen werden an eigenen Schulen auf der Sekundarstufe II ausgebildet (BAKIPs), PflichtschullehrerInnen an Pädagogischen Hochschulen (PHs) und AHS- bzw. BHS-Lehrkräfte an den Universitäten.
Bei aller Wertschätzung der Ausbildung an den BAKIPs und den PHs: Unsere Kinder und Jugendlichen brauchen die bestmöglichen PädagogInnen - und diese die bestmögliche Ausbildung! Es ist nicht einzusehen, weshalb die pädagogischen Kräfte am Eingang des Bildungssystems – also in Kindergärten und Volksschulen –, wo die Weichen für die Lernentwicklung eines Menschen gestellt werden, weniger gut ausgebildet und geringer bezahlt werden sollen als Lehrerinnen und Lehrer an Gymnasien.
Und an den Hauptschulen oder Neuen Mittelschulen ist der Unterschied schon deswegen nicht aufrechtzuerhalten, weil bereits im jetzigen (und künftigen) System die erste Leistungsgruppe laut Gesetz ein Bildungsangebot, das der gymnasialen Unterstufe entspricht, bereitzustellen hätte. Wie will man da die Unterschiede in der Ausbildung und Bezahlung der Lehrkräfte der beiden Schultypen rechtfertigen?
Vielfach herrscht noch die naive Annahme, die Arbeit in Kindergärten und Volksschulen verlaufe auf einer pädagogischen Schmalspur, sodass man sie deshalb ruhig schlechter bezahlen könne. Wer so denkt, hat den gesellschaftlichen Wandel der letzten Jahrzehnte nicht verstanden. Denn durch die heterogenen Herkunftsmilieus der Kinder und durch die wachsenden Anforderungen an deren soziale, sprachliche und mathematische Kompetenzen sind heute Kindergarten- und Volksschulpädagoginnen um nichts weniger gefordert als Lehrerinnen und Lehrer an Höheren Schulen.
Eine gleichwertige universitäre Ausbildung für alle Pädagoginnen und Pädagogen vom Kindergarten bis zu den Höheren Schulen ist deshalb unumgänglich. Das derzteitige unwürdige Kompetenzgerangel zwischen den BundesministerInnen Töchterle und Schmied über die Verortung der zukünftigen PädagogInnenausbildung muss ein Ende haben.
Schließlich dürfen wir nicht vergessen, warum es dieses Bildungssystem überhaupt gibt. Für uns gilt daher das Motto: „Kein Kind zurücklassen!“
31. Dezember 2011

Mittelschule: „Unsere Vergangenheit ist die Zukunft!“

Ich habe vor einem Jahr schon einmal auf dieses Video hingewiesen. Mit der Einführung der Neuen Mittelschule bekommt es neue Aktualität: „Unsere Vergangenheit ist die Zukunft!“



Blicken wir zurück in das Jahr 1960: Woher kannte dieser Mann die Position unserer jetzigen Regierung in Sachen Schulentwicklung? Tatsache ist: Helmut Qualtinger wusste vor über einem halben Jahrhundert, was SPÖVP in Sachen Bildung heute predigen: Wir brauchen die Mittelschule! Heute als Worthülse für eine angebliche Schulreform, damals als gängiger Begriff für die gymnasiale Unterstufe.
Wie würde Helmut Qualtinger die gegenwärtige Bildungspolitik karikieren? Oder machen sie das eh schon selbst? Ein Hoch auf den von ihnen verursachten Stillstand?
Für uns jedenfalls gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
28. Dezember 2011

Propagandalüge um Neue Mittelschule!

RailjetDie Methoden der bildungspolitischen Stillstandsverfechter werden immer dreister: Ministerin Claudia Schmied bewirbt ihre „Neue Mittelschule“ (NMS) allen Ernstes als „gemeinsame Schule für alle 10- bis 14-Jährigen“!
Für Propaganda gibt es in der Regierung ja offensichtlich immer noch genug Geld. Das Ministerium übernimmt beispielsweise die Namenspatronanz für den „Railjet 663“, der nun „Neue Mittelschule“ heißt. In den Zügen liegen „Reisebegleiter“ auf, welche über die Neue Mittelschule informieren sollen. In diesem „Reisebegleiter“ wird die Neue Mittelschule als die „gemeinsame Schule für alle 10- bis 14-Jährigen“ bezeichnet, in welcher die „Entscheidung über Schullaufbahn erst mit 14 statt mit 10 Jahren“ stattfinden würde. Nicht zuletzt wird auf eine „qualitative Betreuung am Nachmittag“ hingewiesen. Alle drei angeführten Zitate entsprechen nicht der Wahrheit. Die Neue Mittelschule wird mit den AHS-Unterstufen parallel geführt, somit gibt es nach wie vor keine gemeinsame Schule für alle Kinder. Innerhalb der Neuen Mittelschule wird ab der ersten Klasse/5. Schulstufe nach differenzierten Lehrplänen unterrichtet und ab der 3.Klasse/7. Schulstufe auch nach unterschiedlichen Lehrplänen beurteilt. Die Laufbahnentscheidung erfolgt also wieder mit zehn bzw. neuneinhalb Jahren und somit bereits vor bzw. beim Eintritt in die Neue Mittelschule oder die AHS-Unterstufe. Die Nachmittagsbetreuung ist nicht bindend vorgeschrieben und wird nur an einzelnen Schulstandorten angeboten. Sie ist Aufgabe der Schulerhalter, also der Länder und Gemeinden bzw. des Bundes. Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur kann eine flächendeckende Nachmittagsbetreuung oder gar eine ganztägige Schule – anders als im „Reisebegleiter“ dargestellt – nicht garantieren. Die „Premium Class“ des Railjet bleibt den SchülerInnen in der NMS leider verwehrt. Statt Geld in plumpe Agitation und Propagandalügen zu pumpen, sollte die Ministerin lieber die ursprünglichen Versprechungen einhalten.
Ich habe daher eine parlamentarische Anfrage eingebracht und unterstütze daher auch das heute veröffentlichte Protestschreiben von 25 Lehrpersonen an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg gegen diese dreiste Verdrehung der Tatsachen.
Heute hat das Ministerium übrigens auf meine Anfrage reagiert. Die Antwort muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Ich zitiere die APA: „Im Büro von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) sieht man keinen Grund zur Aufregung. Es gebe keinen Widerspruch, wenn die NMS als "gemeinsame Schule für alle Zehn- bis 14-Jährigen" bezeichnet werde, obwohl das Gymnasium weiterbesteht. "Die NMS ist eine Schule für alle, sie nimmt regional alle Schüler auf. Die AHS sucht sich ihre Schüler aus", heißt es aus dem Ministerium gegenüber der APA.“
Die „gemeinsame Schule für alle 10- bis 14-Jährigen“ und die Trennung der Kinder mit neuneinhalb Jahren ist „kein Widerspruch“! Man glaubt es nicht und erinnert sich an George Orwells „Newspeak“.
Für uns gilt: „Kein Kind zurücklassen!“

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